Das Interview mit Gertraud Fletzberger ist 2015 entstanden und dauert in voller Länge zweieinhalb Stunden. Das obige Videoporträt wurde von Markus Barnay wie eine Kurzdokumentation gestaltet und weist einen dramaturgischen Erzählbogen auf. Das unten stehende 25-minütige Interview hingegen ist weniger als eigenständiger Kurzfilm gedacht, sondern steht im Zusammenhang mit dem auf seiner Basis erarbeiteten Lernmodul ("Überleben im Fluchtland"). Es besteht aus einer Aneinanderreihung von Sequenzen, die Maria Ecker-Angerer, die Verfasserin des Lernmoduls, ausgewählt hat.

Gertraud Fletzberger

Gertraud Fletzberger wird 1932 in Wien geboren. Sie wächst im evangelischen Glauben auf, zu dem ihr Vater übergetreten ist. Erst nach dem „Anschluss“ im März 1938 erfährt sie von ihren jüdischen Wurzeln. Die Eltern beschließen, Gertraud, ihren zehnjährigen Bruder und ihre fünfjährige Schwester mit einem Kindertransport nach Schweden zu schicken, um ihr Leben zu retten. Nach fast zwei Jahren bei Pflegeeltern kann Gertraud Fletzberger von ihrer Mutter, die inzwischen ebenfalls nach Schweden geflüchtet ist, wieder aufgenommen werden. Ihr Vater überlebt den Krieg in Italien und Frankreich. 1947 kehrt die Familie nach Wien zurück.

Gertraud Fletzberger studiert Biologie und Sport und wird Lehrerin. Nach der Pensionierung schließt sie noch das Studium der Skandinavistik ab  und beginnt, sich als Zeitzeugin zu engagieren.

Lernmodule

Basierend auf dem Videoporträt werden SchülerInnen in einer einstündigen Einheit angeleitet, sich gegenseitig zu interviewen und im Anschluss Fragen an den Zeitzeugen / die Zeitzeugin zu formulieren: Modul Videoporträt

Auf Grundlage des 25-minütigen Interviews beschäftigen sich SchülerInnen in zwei Unterrichtseinheiten intensiv mit der Lebensgeschichte von Gertraud Fletzberger, insbesondere mit ihren Erfahrungen im Fluchtland Schweden. Vertiefend finden sich Anregungen zur Vorbereitung einer Präsentation: Modul Überleben im Fluchtland

Glossar Überleben im Fluchtland